So habe ich zu Laufen und Yoga gefunden
Ein Gastbeitrag von Danielle Berg
Dieser Beitrag ist ein Gastbeitrag von Danielle Berg, die bereits seit 2014 mit Annett trainiert. Gleichzeitig ist es ein Beitrag zur Blogparade zum Thema „Wie hast Du Deinen Lieblingssport gefunden?“ von Dana Sterbak.
Wenn ich an den Sportunterricht in meiner Schulzeit zurückdenke, dann kommt in mir das pure Grauen hoch. Ich konnte mir damals im Leben nicht vorstellen, wie man neben den Pflichtstunden in der Schule noch freiwillig nachmittags Sport machen konnte! Während der Schulzeit war ich immer das Pummelchen, immer die, die als letztes ins Team gewählt wurde und was habe ich mich geschämt dafür, dass ich sportlich nichts auf die Reihe bekommen habe. Da ich eh immer schnell aus der Puste war und mich der Schulsport eher gefrustet statt motiviert hat, gestalteten sich meine Nachmittage anders als bei so manchen Klassenkameradinnen. Heute – mit Mitte 40 kann ich mir ein Leben ohne Sport gar nicht mehr vorstellen. Laufen und Yoga sind ein fester Bestandteil meines Terminkalenders geworden. Im Jahr 2019 bin ich sogar einen Marathon gelaufen? Wie kam es zu dieser Sinneswandlung und was motiviert mich heute zum Sport?
Der Sportunterricht war eine Qual!
Ich kann mich noch an viele frustrierende Momente im Sportunterricht erinnern: Da war das Kugelstoßen, bei dem ich einfach nicht kapiert habe, wie man die Kugel so von sich wegstößt, dass sie eben nicht etwa einen halben Meter vor mir direkt wieder auf den Boden plumpst.
Weitsprung und Laufen waren mindestens genauso schlimm für mich. Ich habe sie gehasst, diese Leichtathletik-Stunden! Nie habe ich annähernd die vorgegebenen Zeiten und Distanzen geschafft! In meinen Fun Facts habe ich auch schon mal erwähnt, dass die Sportlehrer hin und wieder Mitleid mit mir hatten und zum Beispiel beim Weitsprung mal ein paar Zentimeter mehr aufgeschrieben haben, damit es auf dem Zeugnis nicht ganz so schlimm wird.
Turnen war übrigens nicht wirklich besser – beim Bockspringen bin ich bei der Lehrerin auf den Füßen gelandet (heute würde ich ganz lösungsfokussiert sagen, dass ich immerhin irgendwie drüber gekommen bin) und ein Rad schlagen konnte ich sowieso noch nie.
Die anderen hingegen – die waren aus meiner Wahrnehmung immer elegant wie Gazellen und schnell wie Geparden! Ich war so neidisch, bin aber damals nicht im Traum auf die Idee gekommen, mich zu ändern. Bloß nicht freiwillig nach der Schule noch Sport machen! Zum Glück hatte ich immer gute Freunde an meiner Seite, die mich akzeptiert haben, wie ich bin.
Wie ich zum Sport kam
Das mit dem Sport kam erst ab der Oberstufe. Nach einer Schuluntersuchung sind mir die Augen aufgegangen. Die Waage zeigte damals eine für mich äußerst alarmierende Zahl und ich habe beschlossen, dass jetzt Schluss ist mit dem Pummelchen-Dasein! Da ich schon immer ein Mensch war, der gerne das Leben genießt, habe ich – statt mir irgendwie den Finger in den Hals zu stecken o.ä. – einfach meine Ernährung umgestellt: z.B. mal auf Chips und Pommes verzichtet. Und ganz zaghaft habe ich begonnen, mich mehr zu bewegen. Ich habe einiges ausprobiert: Schwimmen, Aerobic, Inline Skating, Rad fahren – alles relativ moderat, aber es hat geholfen – für ein besseres Körpergefühl.
Damals war mir aber klar: „Fürs Joggen bin ich nicht geschaffen!„, „Das ist nicht gut für die Knochen – ich bin ja sowieso noch übergewichtig!“, „Da geht mir eh nach 100m die Puste aus!“
Tja… und dann kam ich nach Mainz. Hier habe ich meinen Mann kennengelernt und damit Menschen, die gefühlt nur über Sport geredet haben: Marathon, Iron Man, Inline Skating beim autofreien Sonntag .. puh – da ist mir mal direkt schwindlig geworden und ich dachte, ich bin im falschen Film.
Aber natürlich wollte ich mithalten – irgendwie. Okay, vielleicht nicht gleich ein Iron Man, aber Skaten könnte ich ja schon. Nur so am Rande: Meine längste Inliner-Strecke waren damals 6km – ich fand das viel. Für die anderen wäre es vermutlich grade mal die Aufwärmrunde gewesen.
Ich habe mich also ran getastet und mein Mann hat mich wirklich super unterstützt – soweit, dass wir 2008 in Berlin den Marathon geskatet sind – kaum zu glauben, dass wir es damals in einer Zeit unter 2 Stunden geschafft haben! Hätte ich bis zum Schluss nicht für möglich gehalten.
Skaten war super, aber nicht geeignet für die Herbst- und Wintermonate. Also habe ich es dann doch mal mit Laufen probiert. Angefangen mit 9 x 2 min Joggen und zwischendurch je 1 min Gehpause. Das hab ich dann Stück für Stück gesteigert, bis ich eine halbe Stunde am Stück laufen konnte – yeah! Aber dann – ja dann kamen die Schwangerschaften und das Laufen ist wieder eingeschlafen.
Mein erstes Lauf-Training bei Annett
Annett hat im Herbst 2014 einen „Laufkurs für Frauen“ über den TSV Schott Mainz angeboten. Eine Freundin fragte mich, ob ich mitmachen will und ich dachte: ok, ich kann es ja versuchen. Ganz selbstbewusst hab ich mich angemeldet, aber gedacht habe ich: „Oh je, oh je! Ich weiß, dass die andere Freundin jetzt schon viel fitter ist! Kann ich da überhaupt mithalten?“ 😶🌫️
Immer sonntags haben wir uns getroffen und das erste Training mit unfassbar viel Lauf-ABC war wirklich knackig für mich. Ich war völlig fertig und bin gefühlt heim gekrochen. Aber ich habe weiter gemacht – bin immer ganz hinten gelaufen. Annett hat es trotzdem irgendwie immer geschafft, alle Leistungsstufen zusammenzuhalten. Die Schnellen konnten vorne flitzen und mussten immer wieder zurückkommen. Die Langsamen (also ich und noch ein, zwei andere) sind in ihrem Tempo gelaufen oder haben auch mal eine Gehpause gemacht. Am Ende habe ich es geschafft, ca. 8 km am Stück zu laufen und es entstand aus dem sonntäglichen Laufen lange Zeit eine gemeinsame Routine.
Weit über den Kurs hinaus haben Annett und ich uns zum Laufen getroffen. Daraus ist eine tolle Freundschaft entstanden, für die ich unendlich dankbar bin! Ich wurde fitter und schneller und habe mich getraut, an Straßenläufen teilzunehmen. Wie war das möglich? Annett hat an mich geglaubt! Sie kann immer einschätzen, was ich mir zumuten kann und weiß, wie sie mich aus der Reserve holen kann. Sie traut mir oft mehr zu als ich selbst. So bin ich 2019 (also 5 Jahre später) tatsächlich in Frankfurt den Marathon gelaufen.
Im Corona-Jahr kam Yoga hinzu
Wieder war es Annett, die mich zu einer weiteren Sportart gebracht hat: Yoga! Geliebäugelt hatte ich damit schon länger, denn ich habe ja auch eine gewisse Indienaffinität. Im Jahr 2020, als alles geschlossen und Sportkurse nicht möglich waren, hat Annett mit dem TSV Schott Mainz ein Online-Programm auf die Beine gestellt, sodass die Menschen trotzdem in Bewegung bleiben konnten. Zu Hause im Wohnzimmer konnte ich Body-Fit und Yoga machen. Das tat wirklich sehr gut!
Später, als wieder ein bisschen was möglich war, bin ich in Annetts Yoga für Anfänger-Kurs gegangen. Damals noch im YogaPlus in Mainz. Später hat sie dann das Rückenwind Ingelheim eröffnet und natürlich bin ich sofort Mitglied geworden, denn hier kann ich beides verbinden: Yoga und Laufen.
Inzwischen versuche ich, mindestens einmal in der Woche zum Laufkurs und einmal in einen der vielen Yoga-Kurse zu gehen. Das klappt nicht immer, aber meistens.
Gründe, warum ich Laufen und Yoga liebe
- Laufen geht ohne großen Aufwand von überall: Ich muss nicht unbedingt irgendwohin fahren, sondern kann direkt vor der Haustür loslegen. Alles, was ich wirklich brauche, sind gute Laufschuhe und ein guter Lauf-BH.
- Laufen verbindet: Im Rückenwind Ingelheim gibt es inzwischen eine unfassbar tolle, sehr wertschätzende Laufgruppe mit Menschen jeder Leistungsstufe. Es macht mir einfach Spaß in der Gruppe!
- Abwechslungsreicher Training: Das Training bei Annett ist immer sehr abwechslungsreich und vor allem legt sie großen Wert darauf, dass Spiel und Spaß nicht verloren gehen. Da spielt man auch schon mal Lauf-Memory 😅
- Yoga als optimale Ergänzung: Yoga ist für mich die optimale Ergänzung zum Laufen. Die durchs Laufen verkürzten Muskeln werden hier gedehnt und wieder weicher.
- Yoga eher als Sport: Ich mag bei Yoga vor allem den physiologischen Aspekt – das Dehnen einerseits, aber auch teilweise recht knackige Übungen zum Kraftaufbau. Eher spirituelles Yoga ist nichts für mich.
- Yoga und Laufen zum Krafttanken: Yoga und Laufen sind für mich aber auch Momente zum Krafttanken. Ich bekomme den Kopf frei oder kann auch einfach mal abhängen (beim Yin Yoga zum Beispiel).
Das Schöne für mich ist, dass ich im Rückenwind Ingelheim inzwischen ein abwechslungsreiches Programm finde – verschiedene Laufkurse und noch mehr Auswahl bei den Yoga-Einheiten und -Trainern. Jedes Training ist dabei einzigartig und hat irgendwie was für sich. Wenn ich könnte (und nicht arbeiten müsste), wäre ich am liebsten in allen Kursen.
Mein Fazit
Ich bin sehr dankbar, dass ich mich damals für diesen Laufkurs angemeldet habe. Seitdem laufe ich ihr sprichwörtlich hinterher. Seitdem gab es bei mir läuferisch und gesundheitlich Höhen und Tiefen, aber dank Annett bin ich immer irgendwie dran geblieben oder habe nach längerer Pause doch wieder zum Sport zurück gefunden.
Ich freue mich auf jeden Fall schon aufs nächste Training! Danke, liebe Annett ❤️
Liebe Danielle,
herzlichen Dank für deinen wundervollen Gastbeitrag und die einzigartige Freundschaft. Fühl dich gedrückt.
Liebe Grüße
Annett
Liebe Danielle,
chapeau. An Dich für Dein Durchhaltevermögen und die Offenheit Dich an Sportarten überhaupt ranzutrauen nach den Erfahrungen in der Jugend. Und an Annett die dafür ein absoluter Türöffner für Dich war und immer noch ist.
Als Kind habe ich zwar vieles ausprobiert, aber nie so nachhaltig dass es einen Effekt im Sportunterricht gezeigt hätte. Mit Rudern hat sich das deutlich geändert. Darüber durfte ich das erste Mal lernen, was ein regelmäßiges Training verändert, sowohl körperlich als auch mental.
Ich finde es toll, dass Du Deinen sportlichen Hafen bei Annett gefunden hast und so freudestrahlend dranbleibst.
Liebe Grüße
Dana
Auch ich habe den Schritt von gemütlichen Tagen mit einer Schachtel Zigaretten am Tag hin zum Marathon geschafft. Laufen ist bis heute meine absolute Lieblingssportart, auch wenn es die anstrengendste für mich ist!